Kapitel V. Dcr Trojanische Krieg.
19
Auch Aphrodite bekam von Diomedes einen Stich in die Hand, als sie ihren Sohn, den tapferen Aeuäas, retten wollte. Als Diomedes solche tapferen Taten verrichtend über das Schlachtfeld stürmte, geriet er mit einem besonders
Arcs Ludovisi. Rom. Palazzo Buoncompagiu.
Nach Originalphotographie.
*
prächtig gerüsteten Gegner zusammen. Das war Glaukos, König von Lykien in Kleinasien. Ehe sie aber miteinander kämpften, nannten sie einander ihre Namen. Da entdeckten sie, daß ihre Väter Freunde gewesen
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72 H . Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischeir Geschichte.
den ländlichen Festen stets reichlich beschenkt. Auch die Prinzen und Prinzessinnen der königlichen Familie erfreuten sich des ländlichen Wohllebens Es war die Zeit ihres hellsten, reinsten Glückes.
§ 3. flüchtig.
Da kam das Jahr 1805 heraus. Napoleon Bonaparte griff die Österreicher und Russen an und besiegte sie vollständig in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. In diesem Jahre wnrde es auch in Preußen unruhig. Die österreichischen Gesandten wollten gern Preußens gefürchtete Armee als Verödete haben, und im November kam der Kaiser Alexander von Rußland selbst und schloß ein Bündnis mit dem König. Beide Herrscher reichten sich über dem Sarge des großen Friedrich in Potsdam die Hände zum Bunde und gelobten sich Treue. Schon fing der König allmählich an zu rüsten, als Napoleon schnell die Österreicher zum Frieden zwang. Nun war er zornig, daß Preußen zu rüsten begonnen hatte, und weil er wußte, daß Preußen noch lange nicht fertig fei, beschloß er, schnell über es herzufallen.
Um einen Anlaß zum Kriege zu haben, beleidigte er Preußen schwer, indem er einfach durch preußisches Land marschierte, ohne Erlaubnis zu haben. Da mußte auch König Friedrich Wilhelm losschlagen. Doch die Russen waren noch weit. Schwerfällig setzte sich das preußische Heer in Bewegung. Unendlicher überflüssiger Troß begleitete die Armee. Ein Offizier schleppte sogar sein Klavier mit ins Feld. Auch viele Frauen der verheirateten Soldaten zogen mit.
Vor allem aber war der Oberfeldherr, ein sonst verdienter General, der Herzog von Braunschweig, ein hochbetagter Greis. Schon um seinetwillen mußte die Armee sich langsam bewegen.
Da war das Heer Napoleons anders beschaffen. Die Soldaten kannten fast nur Siege. Sie folgten ihrem Kaiser blind.
e0 toar es denn kein Wunder, daß die schlecht geführten Preußen trotz tapferen Widerstandes an dem schlimmen 14. Oktober 1806 in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt geschlagen wurden.
Nun zeigte sich's, wie sanl die Dinge in dem preußischen Staate geworden waren. Die meisten großen Festungen ergaben sich den Franzosen, ohne einen Schuß abgegeben zu habeu. Nur Kolberg hielt sich tapfer und ebenso Grandenz, dazu noch einige schlesische Festnngen, wie Neiße und Glatz. In Kolberg waren es besonders drei Männer, die den Widerstand leiteten: der Kommandant General Gneisenan, der Major Schill und der tapsere Seemann Nettelbeck.
Als die Nachricht von der Niederlage der preußischen Armee nach Berlin kam, mußte sich die königliche Familie zur Flucht rüsten. Man floh über die Oder dem Osten zu, wo man die Russen erwartete. In beschwerlicher Flucht im kalten Winter ging's vorwärts. Die Kinder wurden zum
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander_von_Rußland Alexander Friedrich Friedrich Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleons Glatz Nettelbeck
Extrahierte Ortsnamen: Potsdam Braunschweig Napoleons Jena Kolberg Kolberg Berlin
Kapitel Iii. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. 63
§ 4. Des Kurfürsten große Caten.
Der mächtige König von Frankreich Ludwig Xiv. hatte Holland angegriffen. Sofort eilte der Große Kurfürst den bedrängten Freunden zu Hilfe, obwohl'er viel weniger Truppen als die Franzofen hatte. Darum konnte er trotz aller Tapferkeit nur wenig ausrichten. Endlich aber hatte sich auch
Kurfürstin Dorothea, zweite Gemahlin des Kurfürsten.
Gemälde von Baillant im Königl. Schlöffe z» Berlin. Aus dem Hohenzollern-Jahrbuch.
der deutsche Kaiser Leopold aufgerafft und ein Heer an den Rhein geschickt. Der^Knrfürst sandte seine Soldaten auch dorthin. Weil er den Franzosen unbequem wurde, hetzte Ludwig die Schweden, die damals einen Teil Pommerns hatten, auf Brandenburg. Sie fielen mit großer Macht in das fchntzlofe Land ein und plünderten es. Da erhoben sich die tapferen Bauern
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig Dorothea Leopold Leopold Ludwig_die_Schweden Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich_Ludwig_Xiv Holland Berlin Rhein Brandenburg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
164
Tod des (Simon und des Thennstokles.
einem Kampfe gegen den überall vom Sieg und Glück begleiteten Cimon anfs Spiel setzen. Da schnitt der Tod die Befürchtungen des einen und die Hoffnungen des andern mit einem Male ab: Cimon und Themistokles starben kurze Zeit nach einander, beide an Krankheit, jener auf Cypern, dieser in Magnesia. Der Feldzug war damit beendigt und, während von da an die Griechen unter einander selbst haderten und kämpften, wurde lange Zeit nach Cimon nichts Rühmliches mehr gegen die Barbaren vollbracht.
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Autor: Kaemmel, Otto, Rosenhagen, G., Becher, Wilhelm
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Antike, Mittelalter
53
1386 Union Litauens und Polens infolge der Vermählung Ja gellos (Wladislaws H.) mit der Tochter Ludwigs I. von Ungarn und Polen — Übertritt der Litauer zum Christentum.
1410 Niederlage des deutschen Ordens (Ulrich von Jungingen) bei
Tannenberg.
1411 Erster Friede von Thorn: Abtretung Samogitiens an Polen. Der Hochmeister Heinrich von Plauen gewährt (1412) eine
ständische Verfassung („Landrat").
Städte und preußischer Adel schließen (1440) den preußischen Bund gegen den Orden.
Aufstand mit polnischer Hilfe (1454).
1466 Der Zweite Friede von Thorn: Westpreußen polnisch, Ostpreußen mit Königsberg als Hochmeistersitz polnisches Lehen.
Xiv. Reich und Kirche im Zeitalter der brei großen Konzilien.
1410-1459.
1409 Konzil zu Pisa: drei Päpste (in Rom und Avignon, neugewählt Alexander V.).
1410—1411 Drei Kaiser: Wenzel, Jobst von Mähren, Sigmund. 1410—1437 Sigmund, Markgraf von Brandenburg, König von Ungarn (als Schwiegersohn Ludwigs I.) und Böhmen (nach dem Tode Wenzels 1419).
1414—1418 Konzil zu Konstanz (Reformpartei: Gerson).
1415 Es beseitigt das Schisma (Martin V.) und erklärt, daß das Konzil über dem Papst stehe.
Der böhmische Reformator Hus wird verbrannt.
Reichstag zu Konstanz: der Hohenzoller Burggraf Friedrich Vi. von Nürnberg Kurfürst von Brandenburg.
1423 Der Wettiner Friedrich der Streitbare von Meißen-Thüringen Kurfürst von Sachsen-Wittenberg.
1419—1434 Hussitenkriege.
Taboriten unter Ziska, später dem großen Prokop, Kalixtiner. Niederlage der Reichsheere am Wyschehrad, bei Deutsch-Brod (1422), Aussig (1426), Mies (1427) und Taus (1431) — Plünderungszüge der Hussiten in die Nachbarländer.
1433 Prager Kompaktaten (durch das Baseler Konzil).
1434 Niederlage der (unversöhnlichen) Taboriten bei Böhmisch.brod
durch die Kalixtiner.
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Extrahierte Personennamen: Wladislaws_H. Ludwigs_I._von_Ungarn Ludwigs_I. Ulrich_von_Jungingen Tannenberg Heinrich_von_Plauen Heinrich Königsberg Alexander_V. Alexander_V. Jobst_von_Mähren Ludwigs_I. Ludwigs_I. Gerson) Martin_V. Friedrich_Vi Friedrich Friedrich_der_Streitbare_von_Meißen-Thüringen Friedrich Ziska Prokop
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Gymnasium
Inhalt Raum/Thema: Griechische Antike
Inhalt: Zeit: Alte Geschichte, Antike
Geschlecht (WdK): Jungen
Schlacht bei Plataiai,
131
®e66akcdv aycnalgoi slycav. dkk’ avakaßovxag xd onka %gecov
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7tdkac an’ dg%rjg, ¿7t si xa eldo^ev xax’ vpleag xa66oycavovg xovg
Ijagöag, ev voco ¿yavexo eittelv xavxa, xd nag vfiatg cpd-dvxag
Ttgocpagaxa' dkkd ydg aggcodaopcav ¡irj v[itv ovx ¿¡daag yevcovxai
oi koyoi. ¿7tal A’ cov avxol ¿[ivij6&r]xe, xal ¿¡doplavocöi ¿¡¡ilv oc
koyol yeyovaöl xal axotfioi aiycav Ttolaeiv xavxa. cog d’ rjgeöxe
dpccpoxagolöl xavxa, ¿¡cog xa dtacpacva xal diakkdööovxo xag xu%Lg*
yvovxag ol Bolcoxo'l xo Tcolavycavov ¿tgayogevovül Magdovloo.
o d’ ¿71 ai xa rjxov6a, uvxixa ¡jlaxcöxaval xal avxog ¿nacgdxo 7tag-
dycov xovg Üag6ag xaxd xovg Aaxadacplovlovg. cog de efiafta
xovxo xolovxo yavo^evov 6 Tlav6avlyjg, yvovg oxl ov kav&dvet,
onioco ¿¡ya xovg Ilitagxlyixag ¿nl xd detgiov xegag ‘ cog d’ avxcog
xal o Magdovlog ¿tci xov avcovvfiov.
C. Der Kampf der Spartiaten und Tegeaten.
(Herod. Ix, 58 — 65.)
Nachdem das griechische Heer zehn Tage lang vergeblich den
Angriff der Perser vor Plataiai erwartet und nur einige Reiter-
gefechte mehr oder minder glücklich bestanden hat, beschliessen
die Führer, sich näher an die Stadt, hart unter das Gebirge zu-
rückzuziehen, um besser gedeckt zu sein. Bei Ausführung dieses
Stellungswechsels während der Nacht begeben sich jedoch die
Contingente der Kleinstaaten förmlich auf die Flucht, und Spartas
König Pausanias folgt ihnen aus Schwäche ins Gebirge hinein.
Nur der Führer des spartanischen ko%og Ülxavdxrjg, Aycoylcpd-
gexog, widersetzt sich dem schimpflichen Beginnen; ausserdem
sind auch die Athener in der Ebene geblieben und haben durch
ihre Stellung die Stadt Plataiai gedeckt, sind aber dabei vom übri-
gen Heere völlig abgetrennt worden.
Magdovlog cog ¿tcv&exo xovg'ekkrjvag dnol^oyiavovg vtco
vvxxa aida xa xov %cdgov ¿gißiov, xakaöag xov Arjglöatov &cd-
grjxa xal xovg adekcpeovg avxov Evgvttvkov xal @ga6vd7]Lov
akeye' Si natdag ’Akavaco, axt xc kaigaxe xdda ogaovxag ¿grjfia;
v^ialg yag ol 7tkx]6lo%cogol ¿kayaxe Aaxadacpcovlovg ov cpavyelv ¿x
puxvg 5 cckka avdgag alval xd nokapcca xcgcoxovg^ xovg ngoxagov
xa ¡laxiöxa^iavovg ¿x xrjg xdigiog aidaxa, vvv xa vtco xrjv nagov^o-
{levrjv vvxxa xal oc Ttavxag ogao^av dladgdvxag' diadetgav xe,
9 *
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König]]
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122 Mittlere Geschichte.
nicht viel zu erwarten. Denn als er auf einem Reichstag zu Nrnberg eine Husiteusteuer umlegen wollte, gaben ihm die Stnde einen abschlgigen Bescheid, und selbst als die Husiteu die Grenze berschritten, in Sachsen einfielen und ein schsisches Heer in die Flucht schlugen (1426), blieb das Reich infolge der Engherzigkeit der Stnde nngerstet. Nunmehr ergossen sich in den folgenden Jahren die Scharen der Husiteu weiter hinein ins Reich. Sie kamen bis vor Naumburg a. S. und nach Bernau (nrdlich von Berlin). Jetzt erst raffte sich das Reich auf. Ein zweiter Reichstag zu Nrn-berg (1431) brachte ein Reichskriegsgesetz zu stnde, und ein Heer von 100000 Mann rckte unter Friedrich von Brandenburg in Bhmen ein. Aber nahe bei Pilsen, im Angesicht der Feinde, ergriff es feige die Flucht! Zum Glck fr das Reich waren um diese Zeit unter den Hnsiten selbst Glaubensspaltungen eingetreten, die nach Hnsitenart durch das Schwert entschieden wurden. Hiebei erlagen die Radikalen (Taboriten genannt) mit ihrem Anfhrer Prokop den Gemigten (Kalixtmer genannt). Dies hatte die endliche Anerkennung Sigismunds zur Folge (1436). Doch schon nach Jahresfrist starb er (1437) zu Zuaym, wohin er, einer Verschwrung gegen sein Leben aus dem Wege gehend, geeilt war. Noch vor seinem Ende lie er die Herren seines Gefolges dem Gemahl seiner einzigen Tochter (einen Sohn hatte er nicht), dem Herzog Albrecht von sterreich, als König von Bhmen und Ungarn huldigen. Mit Sigismund erlosch das Haus Luxemburg, und da die Kurfrsten Albrecht ihre Stimme gaben, so ging die Kaiserkrone nunmehr ans Haus Habsburg der, bei dem sie bis zum Jahr 1806 ununterbrochen geblieben ist.
230
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Brandenburg Friedrich Prokop Sigismunds Albrecht Albrecht Sigismund Albrecht Albrecht
Die Reformation. 297
göttliche gnädige Hilfe vor Eu. Majestät unbilligen Gewalt, auch unchristlichem und unkaiserlichem tätlichen Vorhaben zu schützen und zu retten. Denn daß Eu. Maj. Gemüt sei, das göttliche Wort und die Lehre, bte sie lutherisch nennen, zu vertilgen, auch des Reiches Freiheit zu erbrücfen: Solches ist aus vielen verlaufenen Verhanblurgen auf gehaltenen Reichstagen und sonst, auch sonberlich aus Eu. Maj. gegenwärtigem Vorhaben genugsam und klärlich zu befinben... Eu. Maj. Absicht ist, unsere Religion zu vertilgen. Das erscheint weiter baraus, daß Ea. Maj. beim Papst ein parteiisches Konzil gen Trient gesorbert haben, bei dem niemanbs anberen Stimmen zugelassen haben, bentt allein berjemgen, welche bent Papst gelobt und geschworen stnb.... Es hätte aber Eu. Maj. gebührt, uns, wie anbete Kaiser hierbevor in geringen Dingen getan, zu verhören und uns zu öffentlicher Antwort kommen zu lassen, wie das in den Reichsorb-nungen (golbene Bulle) und Eu. kaiserlichen Eib vorgesehen ist... .a)
Inhaltsangabe.
Überschrift?
Zusammenfassung: Die Rüstung zum Wassengange.
b) Welche Antwort gab baraus Karl V.?
Er tat die Häupter des Schmalkalbischen Buttbes, Kurfürst Johann Friedrich den Großmütigen von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen, wegen Hochverrats in die Reichsacht. Die Schmalkalbener Verbünbeten waren den noch nicht vereinigten kaiserlichen Truppen an Zahl überlegen; sie hätten die Alpenpässe besetzen und sch ganz Deutschland) unterweisen können. Aber der bedächtige Kurfürst Johann Friebr'ch, beit der Oberbefehl übertragen worben war, lähmte butch feine Unschlüssigkeit alle Unternehmungen. So gewann Kaiser Karl Zeit, aus Italien und den Nieberlauben neue Verstärkungen heranzuziehen und mit seinen oberbeutschen Scharen zu vereinigen. Beibe Parteien stauben sich in verschanzten Lagern gegenüber.
Da brang eine nieberschrnetternbe Kunbe ins Hauptquartier der Evangelischen: Herzog Moritz von Sachsen war, obwohl er int Herzen den Protestanten zugetan war, aus die Seite des Kaisers übergetreten, welcher ihm die Kurwürbe in Aussicht stellte. Moritz war mit seinem Heere ins Kurfürstentum Sachsen eingefallen. Das kr nt den Schmackalbenern ganz unerwartet, und sie bekamen einen solchen Schreck, daß sie ihren Kriegsplan gegen bett Kaiser vergaßen und rur an bc? Nächste buchten: an die Rettung ihrer Läuber. Johann Friedrich war schier fassungslos. Er zog zur Rettung seines bebrohten Laubes heim; Philipp kehrte erzürnt darüber nach Hessen zurück. Ganz Süb-beutschlonb mußte sich bent Kaiser unterwerfen. Auch Augsburg mußte toiebet katholisch werben. Johann Friedrich war unterdessen in das Herzogtum Sachsen eingebrungen, würde aber plötzlich vom Kaiser überrascht, der in Eilmärschen nach Norben gezogen war und unerwartet bte Elbe überschritten hatte. Er schlug das kurfürstliche Heer bei Mühlberg (aus der Lohauer Heibe) vollstänbig, 1547. Friedrich Johann geriet in Gefangenschaft und würde zum Tode verurteilt. Der Kaiser beguabigte ihn zu ewigem Gefängnis, nachdem er sein Laub und die Kurwürbe an Moritz abgetreten hatte. Nur die thüringischen Besitzungen (Gotha, Weimar und Eisenach) erhielten seine Söhne. Daraus sind die jetzigen sächsischen Herzogtümer ent' anbett. Auch Philipp von Hessen unterwarf sich, würde aber sofort gefangen gesetzt.
j) „Verwarmingsfchrift" der ev. Reichsstände, erlassen im Feldlager bei Petmes am 11. 8. 1546. — Langenn, Moritz, Herzog und Kurfürst zu Sachsen, 2. Teil, S. 273.
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp_von_Hessen Philipp Johann_Friebr'ch Johann Karl_Zeit Karl Moritz_von_Sachsen Moritz Johann_Friedrich Johann Friedrich Philipp Philipp Johann_Friedrich Johann Friedrich Friedrich_Johann Friedrich Johann Moritz Philipp_von_Hessen Philipp Moritz
46 Dritter Zeitraum.
geschlagen und, um Bayern zu schwächen, Kärnten abgetrennt und zu einem selbständigen Herzogtum erhoben *). Gegen eineu Versuch des westfränkischen Königs, Lothringen an sich zu reißen, leistete er Otto vor Paris, erfolgreichen Widerstand, wobei er bis Paris vordrang (Tedenm auf dem Montmartre). Statt aber das abtrünnige Böhmen und Polen wieder zu unterwerfen, zog Otto nach Italien, um die ganze Halbinsel in seine Gewalt zu bringen.
Oströmer und Araber, sonst einander feind, fochten in Kalabrien vereint gegen ihn. Otto errang den Sieg in der ersten Schlacht, aber in der darauf folgenden wurde er vollständig geschlagen und entging nur durch seine große Geistesgegenwart und körperliche Gewandtheit der Gefangennahme auf einem feindlichen Schiffe. Während der Vorbereitungen zu einem neuen Feldzuge starb Otto Ii. Sein Grab befindet sich in der Peterskirche zu Rom.
2. Otto Iii. 983—1002.
Noch kurz vor Ottos Ii. Tode war sein dreijähriges Söhnchen gleichen Namens zum König gewählt worden. Die Reichsverwefer-schast sührte erst seine Mutter Theophano und nach deren frühem Tode seine Großmutter Adelheid. Heinrich der Zäuker erregte neuen Unfrieden, wurde aber durch die Wiedereinsetzung in das bayerische Sßenbenauffianb. Herzogtum beschwichtigt. Dagegen raste durch die ostelbischen Wendenlande Me Flamme des Aufruhrs, der auf die Nachricht von der schweren Niederlage Ottos Ii. in Süditalien ausgebrochen war; fast alle Eroberungen jenseits der Elbe gingen verloren, darunter die Bistümer Havelberg und Brandenburg. Indessen wuchs der junge König heran, wohl behütet und trefflich unterrichtet. Staunend nannte man ihn das „Wunder der Welt". Aber die gelehrte römisch-griechische Bildung, die von der griechischen Mutter und der romanischen Großmutter auf ihn übertragen wurde, entfremdete den Knaben dem deutschen Wesen, das er als barbarisch verachtete. Als er herangewachsen war und die Zügel der Regierung in die eigene Hand genommen hatte, träumte er von der Wiederausrichtung des alten, großen Römerreiches, das er von Rom aus leiten wollte. Er zog über die Alpen, setzte den ersten Kaiserkrönung. Deutschen auf den päpstlichen Stuhl und ließ sich zum Kaiser krönen.
Ergriffen von schwärmerischen religiösen Stimmungen, die mit dem damals für das Jahr 1000 gefürchteten Weltende im Zusammenhange Zit fanden, wallfahrtete er nach Gnesen an das Grab des heiligen Adalbert, der in Preußen den Tod des Heidenbekehrers gestorben war, und widmete sich frommen Bußübungen (Begründung eines polnischen Erz-
1) Zu Kärnten gehörten auch Steiermark, Krain und Verona.
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Extrahierte Personennamen: Otto Otto Otto Otto Otto Ottos Adelheid Heinrich Ottos
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Paris Paris Polen Italien Kalabrien Rom Ottos Ottos Süditalien Rom Gnesen Krain Verona
136
Kanon der einzuprägenden Zahlen.
1483 10. Nov.
1517 31. Okt.
1519
1521
1525
1539 1. Nov.
1555
1618
1618-1648
1632
1648
1640-1688
1675
1701 18. Jan.
1713-1740
1740-1786
1740-1742
1744-1745
1756-1763
1763
1786-1797
Geburt Martin Luthers, des Reformators.
Luther schlägt die 95 Thesen gegen den Ablaßhandel an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg (Beginn der Reformation).
Der Habsburger Karl V., König von Spanien, wird Deutscher Kaiser.
Luther verweigert auf dem Reichstag zu Worms den Widerruf.
Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Hohen-zollern, verwandelt den Ordensstaat in das weltliche Herzogtum Preußen.
Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg tritt in Berlin zur Evangelischen Kirche über (Einführung der Reformation in der Mark).
Der Augsburger Religionsfrieden zwischen Katholiken und Lutheranern.
Kurfürst Johann Siegismnnd von Brandenburg erbt das Herzogtum Preußen.
Der Dreißigjährige Krieg.
Gustav Adolf, der „Retter des Protestantismus", siegt und fällt in der Schlacht bei Lützen.
Der Westfälische Frieden.
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst.
Der Große Kurfürst befreit Brandenburg durch den Sieg bei Fehrbellin von der Schwedennot.
Kurfürst Friedrich Iii., der Sohn des Großen Kurfürsten, läßt sich in Königsberg zum „König in Preußen" krönen.
Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der „Soldatenkönig".
Friedrich der Große.
Der Erste Schlesische Krieg (Schlacht bei Mollwitz).
Der Zweite Schlesische Krieg (Schlachten bei Hohenfriedberg und Kesselsdorf).
Der Siebenjährige (Dritte Schlesische) Krieg (Schlachten bei Prag, Kolin, Roßbach, Lenlhen, Zorndorf, Kuners» dorf, Liegnitz, Torgau).
Frieden zu Hubertusburg: Schlesien bleibt preußisch.
Friedrich Wilhelm Ii.
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Extrahierte Personennamen: Martin_Luthers Karl_V. Karl_V. Albrecht_von_Hohen-zollern Albrecht Joachim_Ii Johann_Siegismnnd Johann Gustav_Adolf Gustav Adolf Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm